abgedreht! 2018

Am 13. und 14.12.2018 präsentierte sich der Filmnachwuchs aus Hamburg und Umgebung im Metropolis Kino: 44 Kurzfilme, realisiert von Schüler*innen*innen, jungen Erwachsenen und Studierenden bis 27 Jahren, wurden in sieben Programmblöcken auf der großen Leinwand präsentiert und im Anschluss mit dem Publikum und mit Expert*innen aus der Film- und Fernsehbranche diskutiert.

Feierlicher Abschluss des 30. Hamburger Nachwuchsfilmfestival »abgedreht!« war der Jubiläumsabend mit Preisverleihung am 14.12.2018 im Metropolis Kino. Insgesamt fünf Teams bzw. Einzelpersonen wurden ausgezeichnet, darunter Schüler*innen*innen des Lycée Français de Hambourg »Antoine de Saint-Exupéry« für ihren Anti-Mobbing-Film „Das Opfer. Der Täter“ und die HAW-Studentin Magda Kreps für ihren Animationsfilm „Die Doppelung“.

Die Begründungen der Jury (Dario Becker, Filmfest Hamburg; Laura Schubert Mo & Friese KinderKurzFilmFestival Hamburg; Julia Ritschel, Regisseurin) im Wortlaut:

„FALSEHOOD“ von Akim Trüller

Durch eine gekonnte, bemerkenswerte Inszenierung schafft es der Regisseur Akim Trüller, uns die Gefühlswelt des Protagonisten auf eine sehr persönliche Art und Weise nahe zu bringen. Mittels einer herausragenden, disparaten Visualität und Tonästhetik, zeigt er geschickt die Diskrepanz zwischen Schein und Realität auf, welche die Hauptfigur umgibt. Mit atmosphärisch dichten Bildern sowie einem eindrücklichem Farbkonzept vermittelt FALSEHOOD dem Publikum einen intimen Einblick in das Leben eines jungen Mannes auf der Suche nach seinem Platz in der Welt.

„DIE DOPPELUNG“ von Magda Kreps

Mit einer ganz besonderen Handschrift nähert sich Magda Kreps einem Gefühl, das jedem bekannt ist. Anhand von spielerischen Bildern und einer subtilen Montage inszeniert sie das Empfinden von Scham im gesellschaftlichen Kontext. Das stimmungsvolle Sounddesign kreiert eine eigene räumliche Erfahrungswelt, deren Sog sich die Zuschauer nicht entziehen können. Schamlos gestehen wir: DIE DOPPELUNG ist ein Animationsfilm, der uns sofort überzeugt und begeistert hat.

„DAS OPFER. DER TÄTER.“ von Schüler*innen*innen des Lycée Francais

In Zeiten von Social Media ist Rache besonders verführerisch. Wer selbst schon einmal Opfer war, weiß um die Verwundbarkeit von anderen. Die Schülerinnen und Schüler des Lycée Francais entlarven in dem Film DAS OPFER DER TÄTER unsere niederen Gefühle und zeigen gleichzeitig, dass dies nicht der richtige Weg ist, um ein gemeinsames Miteinander für alle zu schaffen. Der charmante Hauptdarsteller Raffael trägt auf eindrückliche Weise dazu bei, dass der Film sich nicht in moralischen Dogmen verliert. #chapeau!

„DIE PRINZESSIN UND DAS MONSTER“ von Hanna, Duc, Tugce, Lina, Daniel, Andreas, Sören, Claudia von „Haste Töne: Kindermedien aus Hamburg“ der Rudolf-Ballin-Stiftung e. V.

Die farbenfrohe Legetrick-Animation entführt uns in eine fantasievolle Welt, in der eine Prinzessin und ihre elektrische Doppelgängerin dazu beitragen, die eigenen Ängste zu überwinden und Fremdenfeindlichkeit zu bekämpfen – gerade, wenn es um die Umverteilung von Süßigkeiten geht und ein Krake bedrohlicher wirkt, als er in Wirklichkeit ist. Gerne mehr von solchen erfindungsreichen Einfällen, die uns ernste Themen leicht zugänglich machen. Ein Film, der uns einfach Freude gemacht hat.

Der Publikumspreis ging an „Alles oder nichts“, ein Action Film à la Ocean Eleven von Conny Padberg und Jonathan Quast, Heinrich-Heine-Gymnasium.